Heute zeige ich euch eines der nachdenklichsten Kinderbücher, die ich seit langem in den Händen hielt......
Klappentext
Marika lebt in einem kleinen ukrainischen Dorf. Sie sammelt Blaubeeren und verkauft sie auf dem Markt, sie hütet die Briefe ihrer Mutter wie einen Schatz. An einem Wintertag entdeckt sie blaue Fische im Fluss, der durch ihr Dorf führt, und folgt ihnen.
Seit der Öffnung des europäischen Arbeitsmarktes Richtung Osten müssen unzählige osteuropäische Kinder ohne ihre Eltern aufwachsen. Mit einer ganz eigenen Bildsprache erzählt "Zug der Fische" poetisch von einer Kindheit ohne Eltern.
(Quelle:CarlsenVerlag)
Zug der Fische
Das Mädchen Marika wohnt ihn einem kleinen ukrainischen Dorf zusammen mit ihrer Oma. Obwohl sie eigentlich auch noch Mama und Papa hat muss sie bei ihrer Oma leben. Ihre Eltern sind in Italien um dort zu arbeiten und das Geld zu verdienen, das auch Marika und ihre Oma zum Leben brauchen. Das Geld bekommt sie immer von ihrer Mutter geschickt, selbst an Weihnachten kann sie nicht zu Marika heim kommen.
Marika sammelt den ganzen Sommer über Blaubeeren um sie dann ganz alleine in der nächsten Stadt auf dem Markt zu verkaufen.
In ihrem Dorf ist Marika kein Einzelfall. Viele Kinder müssen dort ohne ihre Eltern leben weil diese ihren Lebensunterhalt in anderen Ländern verdienen müssen um ihre Familien über Wasser halten zu können.
Als Marika eines Tages einem Schwarm blauer Fische folgt kommt sie zu einer Gruppe Kinder, die auf Geldscheine , die sie von ihren Eltern geschickt bekommen haben, Nachrichten an diese schreiben und diese im Fluss fortschwimmen lassen. In der Hoffnung diese Nachrichten würden ihre Eltern zu ihnen zurück bringen.
D: | A: 18,50 € |
Größe | 29,70 x 21,50 cm |
Seiten | 32 |
Alter | ab 4 Jahren |
ISBN | 978-3-551-51197-3 |
Yaroslava Black und Ulrike Jänichen haben ein Buch geschaffen, was glaube besonders uns Erwachsenen sehr nah geht und uns sehr traurig stimmt. Ein Thema, das wir als glückliche Familien einfach die meiste Zeit ausblenden.
Die Geschichte von Marika und den Kindern im Buch ist leider kein Einzelfall. In Osteuropa müssen nun viele Kinder ohne ihre Eltern aufwachsen, weil diese in Westeuropa für einen kleinen Lohn den Lebensunterhalt verdienen müssen. Für Reisen nachhause zu ihren Kinder bleib oft nicht genug Geld übrig. Für diese Kinder gibt es mittlerweile auch schon Namen, nämlich die Eurowaisen.
Diese emotionale und nachdenkliche Buch wurde mir dem Hamburger Bilderbuchpreis ausgezeichnet.
Es bekam eine Altersempfehlung ab 4 Jahren, der ich allerdings alleine vom Thema des Buches her nicht zustimmen kann. Ich würde es schon eher mit älteren Kindern lesen so ab 6 Jahren. Wo man dann evtl das Thema auch schon mal besprechen kann, warum es Kinder gibt die ohne Eltern aufwachsen müssen obwohl sie welche haben, die weg sind, weil sie nur das Beste für ihre Kinder wollen aber dabei vergessen, dass sie vielleicht selber das Beste für die Kinder wären.
Habt ihr schon mal von den "Eurowaisen" gehört?
Mir war es so noch nicht bekannt, auch die Situation dieser Kinder. Es macht einen wirklich traurig und bewusst wie dankbar man sein muss.
Oh das klingt aber echt rührend und ganz anders als erwartet! Von den Euroweisen habe ich eben zum ersten Mal gelesen! Sehr schöne Buchvorstellung!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jana